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Channel: Lafontaines Linke
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Schluss, Aus, Ende

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Liebe Leserinnen und Leser,
das ist jetzt für viele sicher keine Überraschung mehr, eher so etwas wie eine verspätet vollzogene Konsequenz: Wir machen lafontaines-linke.de nach fünfeinhalb Jahren dicht. Nach 2.924 Beiträgen und 32.816 Kommentaren, nach vielen guten und manchmal schlechten Zeiten – so schade es ist, wir schaffen es nicht mehr, hier noch einmal zu jenem Anspruch zurückzufinden, den wir an ein solches Blog haben. Mag sein: Wir haben diese Latte selbst oft gerissen, wir haben auch Mist verbockt und natürlich war das, was hier stand, nicht immer zum Gefallen aller in der Linken. Aber es hat Spaß gemacht und es war lehrreich.

Die Linkspartei ist nach Göttingen in einer neue Phase ihrer Entwicklung eingetreten, so hat es unlängst Bernd Riexinger formuliert. Als „Lafontaines Linke“, wie wir sie in dem Buch bezeichnet haben, das diesem Blog als Fundament diente, wird man sie nicht mehr sehen können – was keineswegs irgendwessen große Verdienste schmälern soll. Alles Gute, Oskar! Es ging hier mal um die Linkspartei, mal um Crossover, mal um die Frage, ob und mit wem in der SPD man eigentlich noch zum Zwecke wirklicher politischer Veränderung diskutieren könne. Man hat uns empfohlen, uns in “Bartschs Linke” umzubennen, wir haben uns Wahlabende um die Ohren geschlagen und sind beim Moderieren der Kommentare manchmal fast wahnsinnig geworden. Danke, Community! Wir haben uns das eine oder andere Wettrennen um die neueste Umdrehung mit Journalisten anderer Zeitungen geliefert und waren froh, wenn auch wir einmal zitiert wurden. Weiter so, Kolleginnen und Kollegen! Und an die Anwälte natürlich auch: Ihr werdet sicher anderswo Gründe finden, wegen dieser oder jenen Kleinigkeit bedeutende Briefe zu schreiben.

Vor allem aber danken wir den Leserinnen und Lesern. Wir haben hier und da gern erfahren, dass dieses Blog für klein und groß geschriebene Linke wenigstens zeitweise eine wichtige Informationsquelle war. Wir haben uns über interessierte Beobachter und praktizierende Politiker gefreut, die hier mitdiskutiert haben. Wir grüßen die Leute aus der Wissenschaft, die sich mit der Linkspartei befasst haben und hier Anregungen gefunden haben. Und wir sagen Tschüs zu denen, die einfach nur zufällig mal vorbeikamen.

In jedem Ende steckt natürlich auch so etwas wie der Keim für einen Neuanfang: Was wh über die Sprache der Politik, die Worthülsen des Journalismus und die Sprechblasen der veröffentlichten Meinung denkt, schreibt er hier im Blog „Wort und Wahn“. Was tos von der klein und groß geschriebenen Linken hält, davon, was sie trennt und was sie verbindet, darüber, wo die Grenzen emanzipatorischer Politik liegen und welche Versuche es gibt, diese zu überwinden, kann man hier im Blog „Linksbündig“ nachlesen. Und vk hat sich erst einmal eine Netzpause verordnet – das Glück kann mitunter auch offline liegen.

Wir werden die Seite erst einmal im Netz belassen, denn bei aller Zurückhaltung: So viel Material über die Linkspartei wird man anderswo im Internet nur selten finden. Auf der Startseite finden sich ein paar Beiträge, die nicht nur aus der Aktualität verstanden werden können. Kommentare werden nicht mehr freigeschaltet, wer uns noch eine letzte Kritik hinterherrufen möchte, kann das gern auf Facebook oder per Email tun. Oder ihr geht rüber in die nd-Community, wo es auch jede Menge zu diskutieren gibt. Auf wortreiche Überlegungen zur Zukunft politischer Blogs wird an dieser Stelle verzichtet, wir kennen uns damit zu wenig aus. Und: Natürlich würden wir es immer wieder tun.

Vincent Körner, Wolfgang Hübner, Tom Strohschneider

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